1.700 Jahre schöne, aber auch schreckliche Jahre? Kritische Anmerkungen zum Jubiläum 1.700 Jahre Jüdisch-Christliche Beziehungen in Deutschland

Rabbiner-Brandt-Vorlesung 2021
Mit Prof. Dr. Christoph Markschies

03. November 2021

Haus der Wirtschaft - 19.00 Uhr
Stuttgart


Am 3. November 2021 hielt Prof. Dr. Christoph Markschies im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die Rabbiner-Brandt-Vorlesung des Jahres 2021. Er sprach zu dem Thema:
"1.700 Jahre schöne, aber auch schreckliche Jahre? Kritische Anmerkungen zum Jubiläum 1.700 Jahre Jüdisch-Christliche Beziehungen in Deutschland“.

Prof. Dr. Markschies ging der Frage nach, wie man angemessen das Jubiläum einer Antwort aus der Kanzlei des Kaisers Konstantin an die jüdische Gemeinde der römischen Kolonie feiern könne, auf deren Gebiet heute die Stadt Köln liegt. Er erinnerte daran, dass schreckliche Pogrome das jüdische Leben in Köln schon in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts beendet haben und es erst zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wieder begann. Darüber hinaus sei es keineswegs selbstverständlich, dass es nach 1945 in Köln und anderswo wieder begonnen hat, nach der schrecklichsten aller Katastrophen. Das Gedenkjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“, das gleichzeitig auch 1.700 Jahre Christlich-Jüdische Beziehungen markiert, sollte dazu genutzt werden, an alle Facetten des jüdischen Lebens zu erinnern, aber auch dafür zu sorgen, dass die nächsten Jahrhunderte jüdischen Lebens in Sicherheit und Selbstverständlichkeit möglich sind.

Prof. Dr. Christoph Markschies ist Theologe und Professor für antikes Christentum sowie Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.