Themenheft online 2015: "Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung"

Auf dem Weg nach Israel

Anfänge des Austauschs deutscher Jugendlicher mit dem Leo-Baeck-Erziehungszentrum in Haifa

Hans Maaß

 

Aus Anlass des 50jährigen Schul-Jubiläums des Leo-Baeck-Erziehungszentrums in Haifa erschien in Zusammenarbeit mit dem DKR eine Dokumentation über die „Entwicklung der Beziehungen des Leo-Baeck-Erziehungszentrums mit der Bundesrepublik Deutschland“. Dieser ist zu entnehmen: „1967: Pfarrer Ernst Ströhlein besucht die Leo Baeck-Schule, um israelische Partner für eine Jugendbegegnung der Badischen Kirche in der Bundesrepublik zu finden.“[1]

Die Bedeutung dieses Vorstoßes zeigt ein Brief des damaligen Direktors Herbert Bettelheim vom Februar 2005: „Keine Jugendbewegung, keine Schule wollte damals über einen Jugendaustausch mit Deutschland überhaupt reden. Die Gewerkschaft (Histadrut) in Tel Aviv riet ihm, sich doch an Rabbiner Dr. Elk in Haifa zu wenden. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Beratungen, die wir im Aufsichtsrat hatten. Dr. Elk war der Meinung, dass man es versu¬chen sollte. So wurde das Ströhlein Programm geboren. Es hieß damals »Internationales Jugendtreffen« und außer deutschen und israelischen Jugendlichen kamen auch junge Menschen aus der Tschechoslovakei und Frankreich.“[2] Ströhlein, von 1992 bis 1995 auch Mitglied im Vorstand des DKR,[3] war damals Gemeindepfarrer in Berghausen bei Karlsruhe und pflegte eine intensive internationale Jugendarbeit. Die erste Begegnung fand 1969 statt.[4]

Private Unterlagen eines damaligen Teilnehmers enthalten noch ausführliche Programme des Treffens vom 8. bis 30. August 1969 sowie weiterer Treffen. Die erste Begegnung in Berghausen begann zunächst mit den tschechischen Gästen, später kamen die Israelis am gleichen Tag hinzu. Alle waren in Familien untergebracht. Nach einem Rundfunkinterview  ging es zu den Familien. Zunächst standen vor allem Besichtigungen in Betrieben und Fahrten zu Natur- und Kultursehenswürdigkeiten auf dem Programm. Am 14. 8. traf eine französische Gruppe ein, mit der man auch ins Elsass fuhr. Die folgenden Tage waren mit weiteren Besuchsfahrten und theologischen sowie anderen thematischen Arbeitsgruppen gefüllt, darunter auch ein Abend mit Landesrabbiner Natan Peter Levinson.[5]

a.    Das erste Jugend-Begegnungstreffen
In einem Bericht vom 4. März 1970 wurde jene erste Begegnung beschrieben und kritisch gewürdigt.[6] Darin kommt Ströhlein u.a. zu dem Ergebnis: „Wenn man die Begegnung mit einem Abstand von acht Monaten betrachtet und die Berichte und Briefe bedenkt, die inzwischen eingegangen sind, die Gespräche berücksichtigt, die geführt wurden, muss man der Auffassung sein, dass diese Begegnung besonders viele Möglichkeiten eröffnete. Es war möglich, sich auf der Grundlage des Glaubens zu treffen und miteinander aus der gemeinsamen Wurzel, dem Alten Testament, Fragen und Probleme der heutigen Welt zu beleuchten.“[7]

Die Badischen Neuesten Nachrichten Karlsruhe berichteten damals über den Abschiedsabend: „In einer Atmosphäre großer Herzlichkeit und aufrichtiger Dankbarkeit für unvergessliche Wochen in Baden verabschiedeten sich drei Gruppen junger Israelis, Tschechen und Franzosen in einem Bunten Abend in Berghausen von Bezirksjugendpfarrer Ernst Ströhlein, ihren deutschen Freunden aus der evangelischen Gemeindejugend und der Ortsgemeinde. Vom 8. bis 28. Aug. hatten sie im Durlacher Bezirk und im evangelischen Freizeitheim Malsch bei Wiesloch unter dem Thema »Unsere Hoffnung ist der Friede« an einem internationalen ökumenischen Seminar teilgenommen.“[8]

Dieser Abend fand auch in Anwesenheit regionaler Prominenz statt. „»Diese drei Wochen werden uns unvergesslich bleiben!« sagte in seinem Dank Dr. Hanan Bruen für die Israelis. Das restliche Programm des Abends bot bunte Folklore, Volkstänze der Israelis und in südmährischer Tracht, temperamentvolle und schwermütige Lieder in Französisch und Tschechisch; in Hebräisch klangen Lieder nach Worten aus Jesaja zum Thema Frieden auf. Aus der Begegnung von Jugend aus vier Nationen war eine brüderliche Gemeinschaft geworden!“[9]

Welche Vorbehalte auf Seiten der jungen Israelis dabei zu überwinden waren, zeigt eine weitere Stelle des Briefes von Herbert Bettelheim: „Unsere ältere Tochter, Irit, war ein Mitglied dieser Gruppe. Es war nicht leicht sie zu überreden. Sie sagte: »Was soll ich bei den Nazis?« Und nun erklärten wir ihr, dass es sich um eine andere Generation handle, dass sie sehen sollte, woher wir kamen, und dass sie sich ihre eigene Meinung bilden müsse. Ähnliche Diskussionen gab es in allen Familien der Israelis, die bereit waren, ihre Kinder nach Deutschland zu schicken.[10] Auch das wollten nicht alle; ich weiß, dass es Familien gab, die damals zu Rabbiner Elk kamen und heftigst gegen den Plan, eine Gruppe nach Deutschland zu schicken, protestierten.“[11] Es handelte sich um echte Pionierarbeit! „Dass diese Treffen erfolgreich waren, bezeugte nicht nur ihre Fortsetzung durch viele Jahre, sondern auch, dass viele Freundschaften, die geschlossen wurden, für viele Jahre anhielten.“[12]


b.    Die weiteren Treffen
Das zweite Treffen fand vom 23. Juli bis 14. August 1970 in Haifa statt. Die deutsch-französische Gruppe traf sich in Berghausen und flog gemeinsam von Frankfurt nach Haifa. Der Ablauf war ähnlich. Die Unterbringung erfolgte ebenfalls in Familien. „Die Einladenden wollten damit, dem Beispiel der ersten Begegnung in Deutschland folgend, den jungen Menschen Gelegenheit geben, israelische Familien und deren Probleme kennenzulernen. Es war das Bestreben der israelischen Partner, die Mitglieder der französischen und deutschen Gruppe bei solchen Familien unterzubringen, die auch Jugendliche zu dem Begegnungsseminar entsandten. Dies hatte den großen Vorteil, dass sich die Gruppen schon während der ersten Tage kennen lernten und die Möglichkeit zu vielen Gesprächen hatten.“[13] Am zweiten Tag fand ein Empfang bei der Stadtverwaltung von Haifa statt, anschließend ein Gespräch mit dem Rektor der Universität Haifa. Es folgten jeweils Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten Israels im Wechsel mit Vorträgen im Leo-Baeck-Zentrum Haifa über religiöse, politische und pädagogische Themen. Während der Tage in Jerusalem waren alle, auch die Israelis in der dortigen Jugendherberge untergebracht. „Es war von vornherein geplant, dass alle drei Gruppen die ganze Zeit der Begegnungsdauer zusammen sein würden, deshalb hatte sich die israelische Partnergruppe entschlossen, die Unterbringung in Jerusalem in der Jugendherberge vorzunehmen.“[14] Der Bericht verschweigt allerdings nicht, dass die Gruppe während der Sommermonate nicht unter sich sein konnte. „Das gab immer wieder zu kleinen Beanstandungen Anlass.“

Probleme bereitete teilweise ein im Grunde gut gemeinter Umstand: „Das Sprachproblem war besonders schwierig. Viele Referenten sprachen in Deutsch und es musste jeweils ins Hebräische übersetzt werden. Die Verhandlungssprache war deutsch, da nicht alle Franzosen des Englischen mächtig waren und auch einige Deutsche Englisch nicht perfekt beherrschten. Von den Gruppenteilnehmern wurden Diskussionen oft in Englisch geführt, besonders in Einzelgesprächen. Im Ganzen muss gesagt werden, dass durch den Leiter der israelischen Gruppe, der sowohl in Hebräisch, als auch in Deutsch und Englisch perfekt ist, das Sprachproblem weithin gelöst werden konnte.“[15]] Diese Passage wurde so ausführlich zitiert, weil sie deutlich macht, mit welchen Schwierigkeiten solche internationalen Begegnungen zu kämpfen hatten – ohne sich entmutigen zu lassen.

    **Als besonders wichtigen Ertrag hielt Ernst Ströhlein fest: „Es scheint mir persönlich besonders wichtig, dass Brücken geschlagen wurden zwischen jungen und alten Menschen, zwischen Israelis und Deutschen, zwischen Israelis und Franzosen, zwischen Franzosen und Deutschen. Besonders erwähnenswert scheint es mir aber zu sein, dass viele Israelis zum ersten Mal nach ca. 30 Jahren wieder Vorträge in Deutsch gehalten haben, dass manche Häftlinge sich zum ersten Mal wieder mit einer deutschen Gruppe befassten. Ganz besonders eindrücklich freilich ist mir der Kantor der jüdischen Gemeinde Or Hadash in Haifa, der zu den Auschwitz-Häftlingen gehörte und den Todesmarsch dieser Häftlinge mitmachte und bereits mit den Toten auf einen Haufen geworfen war. Zum ersten Mal sang er im Synagogen-Gottesdienst vor Deutschen und war dann auch bereit, beim Abschiedsabend zum ersten Mal wieder nach 30 Jahren ein deutsches Lied zu singen.“[16] Diese Darstellung der Erlebnisse jener zweiten Begegnung zeigen deutlich, wo Ernst Ströhlein das Herz schlug und welche Bedeutung seiner Initiative eignet. Entsprechend war auch die öffentliche Wahrnehmung. „Erstaunlich war die große Anteilnahme von Presse, Funk und Fernsehen in Israel. Sämtliche israelische Tageszeitungen, sowohl die hebräische als auch die englische, selbstverständlich auch die deutsche, berichteten in ausführlichen Reportagen über die Begegnungsarbeit.“[17] **

Der Bericht schließt mit dem Ausblick: „Es ist daran gedacht, im kommenden Jahr wiederum eine israelische Gruppe, zusammen mit einer französischen, nach Deutschland einzuladen. ... Es wird entscheidend freilich davon abhängen, ob die Israelis wieder nach Deutschland kommen können, wie die politische Lage im Nahen Osten sich weiter gestaltet.“[18]

Das dritte Treffen stand unter dem Thema „Kunst und Glaube – Flucht aus der Realität oder ihr Ausdruck“.[19]

Trotz intensiver Vorbereitung gab es bei diesem Treffen Überraschungen, z.B. dass man mitteleuropäisch geprägte Gäste erwartet hatte, aber vor allem bei den Tischsitten feststellen musste, dass es sich um Orientalen handelte.[20]

In einem Schreiben, in dem er bittet, Ernst Ströhlein für das Bundesverdienstkreuz oder eine ähnliche Ehrung vorzuschlagen, charakterisiert Dr. Bruen die Treffen folgendermaßen: „Diese Begegnungstreffen, die jährlich mindestens einmal stattfanden, wurden abwechselnd in Deutschland und in Israel gehalten. Sie waren nicht nur dem Tourismus gewidmet (obgleich dem Kennenlernen der Länder und ihrer landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten naturgemäß viel Zeit gewidmet wurde), sondern die Gruppen lernten gemeinsam, diskutierten Thesen, die von beiderseitigem Interesse waren, lernten ihre gegenseitigen Religionen kennen, spielten, sangen und tanzten gemeinsam. Ziel all dieser Aktivitäten war: kennenlernen, näher kommen, verstehen lernen und gegenseitige Wertschätzung.“[21]

Ströhleins Initiative war gewissermaßen der Startschuss für weitere Schülerbegegnungen und Lehrerseminare zwischen der Leo Baeck-Schule Haifa und deutschen Schulen und Lehrergruppen. 1973 folgte ein Schüleraustausch mit zwei Frankfurter Gymnasien, 1980 mit Düsseldorf, 1985 besuchen Schülergruppen aus Lechenich, Kassel und Erkrath das Leo Baeck-Erziehungszentrum; 1975 fand ein Lehrerseminar der Leo Baeck-Schule im Hedwig Dransfeld-Haus statt, 1978 im Europa-Haus Marienberg.[22] Weitere Kontakte und Lehreraustausche folgten. 1987/88 kommt sogar ein „Erster gemeinsamer jüdisch-arabischer Jugendaustausch von Schülern der Leo Baeck-Schule und der Arabischen Orthodoxen Schule Schule in Haifa mit Schülern der Maria Ward-Schule und dem Williges-Gymnasium in Mainz“ zustande.[23] Der Bann war gebrochen und Ernst Ströhlein hatte den ersten Schritt getan.

Dies alles konnte nicht ohne intensive Vorbereitungsmaßnahmen erfolgen. „Leider konnten wir die umfangreiche Korrespondenz, die den Jugendaustausch betraf, nicht mehr finden. Viele Ordner wurden vernichtet, bevor Miri¬am und ich dagegen protestieren konnten. […] es zeugt von Ströhleins enger Verbundenheit mit Israel und Judentum […] er war der erste »Deutsche« mit dem wir überhaupt Verbindung hatten, der in unser Heim kam und den wir besuchten. Es war sein Einfluss und seine Persönlichkeit, die Miriam und mich dazu brachten, unsere Arbeit für die Verständigung zu einem Teil unseres Lebenswerks zu machen und vor allem die Begegnungen von Jugendlichen und Lehrern als besonders wichtig zu sehen. “[24]

Am 11. April 1974 veröffentlichte die angesehene israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“ einen Bericht von Arie Nesher unter dem Titel „Jugendliche aus Mannheim sammeln Geld für Israel“.[25]

    „In Haifa hielt sich in den letzten Tagen ein Pfarrer aus Westdeutschland auf, Ernst Ströhlein, 43 Jahre alt, Vorsitzender des Jugendaustausch-Komitees der Evangelischen Kirche in seinem Lande. Dies ist sein sechster Besuch in Israel. Er war diesmal voller Sorge, ob das so wichtige Austauschprogramm zwischen israelischer und deutscher Jugend aufgrund des Krieges[26] aufhören würde. Der deutsche Initiator dieses Austauschs ist die Evangelische Kirche in Baden, das Zentrum in Mannheim. In Israel ist der Träger die Bewegung für Progressives Judentum und die Leo Baeck Schule in Haifa.
    Im Rahmen dieses Programmes besuchten bisher 150 Jugendliche aus Deutsch-land im Alter von 17 - 30 Jahren den Staat Israel. Jeder Besuch der Jugendlichen war für die Dauer von drei Wochen und enthielt eine Seminarwoche zusammen mit israelischen Jugendlichen, in der ein interessantes Thema diskutiert wurde; ferner eine Besuchswoche in israelischen Familien und eine Woche Ausflüge im Lande.
    Pfarrer Ströhlein […] begann sich für Israel und die Juden durch den Einfluss eines seiner Lehrer, Hermann Maas, eine der führenden Persönlichkeiten der Evangelischen Kirche, zu interessieren. […]
    Diese Jugendaustausche erwecken ein Echo. Nach der Ermordung der jüdischen Sportler in München veranstalteten Jugendliche in Mannheim eine Sympathie-kundgebung. Im letzten Krieg sammelten sie Gelder für den Magen David Adom,[27] um den Fonds zur Rehabilitation von Invaliden des israelischen Heeres.“

Dieser Presseartikel zeigt einerseits die Resonanz, die Ströhleins Aktivität in der israelischen Öffentlichkeit fand, und macht zugleich deutlich, was die Sentenz des R. Chanina b. Dossa meint: „Jeder, dessen Werke mehr sind als seine Weisheit, dessen Weisheit hat Bestand, aber jeder, dessen Weisheit mehr ist als dessen Werke, dessen Weisheit hat keinen Bestand.“[28]


Anmerkungen

[1] Entwicklung der Beziehungen des Leo-Baeck-Erziehungszentrums mit der Bundesre¬publik Deutschland, Rundbrief o. J. (vermutlich 1989) mit einem Grußschreiben des Kuratoriumsvorsitzenden Moshe Gerhard Hess, vom 27. 8. 88
[2] Brief Herbert Bettelheim, Februar 2005 an H.M.
[3] Vgl. [Hrsg.] Christoph Münz/Rudolf W. Sirsch, „Wenn nicht ich, wer? Wenn nicht jetzt,wann?“ Zur gesellschaftpolitischen Bedeutung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR), LIT-Verlag, Münster 2004, S. 268
[4] Entwicklung, a.a.O.: „1969 Erste Schüleraustausch-Gruppe der Leo Baeck-Schule in Baden.“
[5] Begegnungsberichte, Kopien im Besitz von H. M.; Programm für die ökumenisch-internationale Begegnung vom 8. – 30 August 1969, S. 1-4
[6] Begegnungsberichte (Kopien im Besitz von H. M.); Bericht v. 4. März 1970 (Verfasser vermutlich Ernst Ströhlein)
[7] ebd., S. 3
[8] BNN vom 30. 8. 1969
[9] ebd.
[10] Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Passage aus dem Bericht v. 4. 3. 70, a.a.O., S. 2. Hier heißt es: „Eine sehr interessante Feststellung konnte man bei einem Referat von Dr. Thadday vom Generallandesarchiv Stuttgart machen. Erstaunlicherweise war von den jungen jüdischen Teilnehmern dieses Referat zunächst nicht sehr gefragt. Man wollte sich durch diese Aus¬führungen nicht in eine bestimmte Richtung drängen lassen, zumal zu Hause schon sehr oft die Frage gestellt wurde, ob es richtig sei, zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon nach Deutschland zu fahren und sich mit einer deutschen Jugendgruppe zu treffen. – Für die jungen Israelis stellt sich nicht in der Weise mehr die Frage nach der Schuld, wie sie die ältere Generation sieht, sondern sie möchte auch mit der deutschen Jugend einen Neuanfang wagen und der schien hier, durch das in den ersten zehn Tagen Erlebte, bereits begonnen.“ Weiter heißt es im Anschluss an einen Gottesdienst zum 10. S. n. Trin. (S. 3): „Zwei Gespräche von je ca. drei Stunden wurden in das Programm aufgenommen. Die Teilnehmer waren übereinstimmend der Meinung, dass es ausgezeichnet sei, sich auf diese Weise kennenzulernen, sich dadurch besser zu verstehen und dadurch bestehende Vorurteile abzubauen.“
[11] Brief Bettelheim, a.a.O.
[12] ebd.
[13] Begegnungsberichte, a.a.O., hier: Bericht über das 2. Treffen (1970), S. 3
[14] ebd.
[15] ebd.
[16] ebd., S. 6
[17] ebd., S. 5
[18] ebd., S. 7
[19] Begegnungsberichte, a.a.O., vgl. Programm des Begegnungsseminars 6. bis 28. August 1971
[20] Begegnungsberichte, a.a.O., Bericht über das Treffen 1971 im Kirchenbezirk Durlach, S. 1. In einem Brief verweist Ströhlein auch auf die weiteren Aktivitäten, die sich aus den Treffen ergeben haben: „Vieles ist in den zurückliegenden Jahren geschehen; bei uns jährliche Begegnungen entweder in Israel oder in Deutschland, in meiner neuen Tätigkeit [Ströhlein war seit 1974 Leiter des Evang. Gemeindedienstes (Diakonischen Werks) Mannheim; H. M.] alle zwei Jahre die Durchführung eines Pfarrkollegs in Israel. In diesem Jahr fand das dritte, jeweils mit Beteiligung von ca. 30 Pfarrern und einigen Ehefrauen statt. Eine für meine Begriffe wichtige Frage, damit Pfarrer, die Multiplikatoren in den Gemeinden sind, sich den Fragestellungen im jüdisch-christlichen Dialog öffnen und manches auch in der theologischen Diskussion anders sehen, als sie es von ihrer landläufigen Theologie her gewöhnt waren.“ – Dieser Brief befindet sich wohl deshalb in Bettelheims Unterlagen, weil Rabbiner Samuels nicht deutschsprachig war, so dass dieser Brief vom Ehepaar Bettelheim übersetzt werden musste..
[21] Landeskirchliches Archiv, Personalakte im Evang. Oberkirchenrat Karlsruhe, Ernst Ströhlein, Unterlagen im Zusammenhang mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, Brief Dr. Hanan Bruen, Eingang Dekanat Mannheim, 89, Nr. 3189,  S. 2
[22] ebd.
[23] ebd.
[24] Bettelheim, 2005
[25] Ha‘aretz 11. 4. 74, Übersetzung Bettelheim
[26] Gemeint ist der Yom-Kippur-Krieg 1973 (Anm. H.M.)
[27] „Roter Davidsstern“, entspricht in Israel dem Roten Kreuz (Anm. H.M.)
[28] Pirqe Avot (Sprüche der Väter) III,12

Dr. h.c. Hans Maaß, Kirchenrat i.R. der evangelischen Landeskirche in Baden.
Er ist evangelischer Theologe und Mitglied im Vorstand des Deutschen Koordinerungsrates
der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR)
sowie Mitglied im Redaktionsteam des vom DKR herausgegebenen "Themenheft".


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