Woche der Brüderlichkeit 2022

Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille und Jahresthema 2022

Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt und der Verband MAKKABI Deutschland e.V. werden vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) 2022 für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 6. März 2022 zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ in Osnabrück statt. Diese steht im kommenden Jahr unter dem Motto „Fair Play – Jeder Mensch zählt“.

Der DKR nimmt damit im kommenden Jahr den Sport als wichtigen Ort der Begegnung und des menschlichen Miteinanders in den Blick. Der Sport ist in vielen Aspekten ein Spiegelbild der Gesellschaft. Insbesondere Antisemitismus und Rassismus, aber auch andere Formen der Benachteiligung fordern im Sport wie in der Gesellschaft besonders heraus. Hier gilt es Gesicht zu zeigen und aktiv zu werden, um sich für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander einzusetzen. Dafür steht das Jahresthema für 2022 und Motto der „Woche der Brüderlichkeit: „Fair Play – Jeder Mensch zählt“. 2022 werden deshalb eine Persönlichkeit sowie ein Verband ausgezeichnet, die in besonderer Weise mit ihrer Arbeit dafür eintreten.

Peter Fischer, Eintracht Frankfurt – Ein Präsident mit Haltung

Peter Fischer (Foto links) hat sich als Präsident von Eintracht Frankfurt mit seiner klaren Haltung gegen Rechts, gegen Antisemitismus und Rassismus im Sport wie in der Gesellschaft einen Namen gemacht.

Als Sportfunktionär ist er dadurch für viele zu einem Vorbild geworden. Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass im Sport, insbesondere im Fußball, eindeutig Position gegen Hass, Gewalt, Antisemitismus und Rassismus bezogen wird. Ebenso zeichnet er mitverantwortlich für die intensive Aufarbeitung der NS-Geschichte der Frankfurter Eintracht.

Allein in diesem Jahr hat er mit dafür gesorgt, dass die Eintracht als Verein die Arbeitsdefinition Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) übernommen hat. Anlässlich des ersten Jahrestages des rassistischen Anschlags in Hanau trugen die Frankfurter Spieler beim Aufwärmen zum Spiel gegen Bayern München Trikots mit den Namen der Ermordeten – ein Zeichen der Solidarität mit hohem Symbolwert und gesellschaftlicher Strahlkraft. Peter Fischer steht in eindrücklicher Weise ein für Menschlichkeit und Respekt im Sport und darüber hinaus.

MAKKABI Deutschland e.V. – Ein Verein kämpft gegen Antisemitismus und für das Verbindende im Sport

„MAKKABI ist viel mehr als nur ein Sportverein“, so das Selbstverständnis. Unabhängig von Religion, Herkunft oder Hautfarbe steht MAKKABI in besonderer Weise dafür ein, Sport als Brücke zwischen Menschen zu sehen. Der Dachverband und seine Ortsvereine bringen jüdische und nicht-jüdische Sportlerinnen und Sportler zusammen und schaffen so eine Plattform für das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen und Lebenswelten. (Foto links: Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland e.V.)

Er leistet einen wichtigen Beitrag dafür, jüdisches Leben in seiner Vielfalt sichtbar zu machen und dabei gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Sport wird so auch verstanden als Ort der Vermittlung von demokratischen Werten wie Integration, Inklusion und den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus zu fördern. Mit seinem aktuellen Projekt „Zusammen1 – Für das, was uns verbindet“ will er in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden aktiv dabei helfen, den organisierten Sport nachhaltig für Antisemitismus zu sensibilisieren und mit Lösungsvorschlägen zu stärken. MAKKABI steht mit seinem ganzen Wirken für eine Gesellschaft ein, in der die Würde jedes Menschen geachtet wird.

Das Präsidium und Vorstand
des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Bad Nauheim, April 2021


Hintergrund:
Der Deutsche Koordinierungsrat vertritt als bundesweiter Dachverband die mehr als 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Deutschland auf nationaler und internationaler Ebene. Er ist größtes Einzelmitglied im Internationalen Rat der Christen und Juden (ICCJ), in dem 32 nationale Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vertreten sind.

Seit 1968 verleiht der Deutsche Koordinierungsrat der 83 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit während der Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit die Buber-Rosenzweig-Medaille. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen oder Initiativen, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Die Medaille wird in Erinnerung an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig verliehen.