Navid Kermani neuer Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille 2011

Der Deutsche Koordinierungsrat der 83 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) verleiht seit 1968 die Buber-Rosenzweig-Medaille. Am 9. Mai 2010 gab der Vorstand des DKR der Mitgliederversammlung in Bonn bekannt: Preisträger des Jahres 2011 der Buber-Rosenzweig-Medaille wird der deutsch-iranische Schriftsteller und promovierte Islamwissenschaftler Navid Kermani.

Der Deutsche Koordinierungsrat würdigt damit Kermanis intensive Auseinandersetzung mit der eigenen islamischen Religion, Kultur und Tradition, die er in ein nicht weniger intensives Gespräch mit dem Christentum und dem Judentum einbringt. Sein gesellschaftliches Engagement für einen Dialog der Religionen und Kulturen, in dem die Unterschiede und religiösen Identitäten nicht eingeebnet, sondern in gegenseitiger Toleranz bewahrt und gestärkt werden, verdient Anerkennung.

Navid Kermanis Werben um ein Verständnis von Integration, bei dem es um gegenseitige Akzeptanz durch besseres Verständnis und gegenseitige Kenntnis der kulturellen und religiösen Unterschiede geht, ist maßgebend. Seine Überzeugung, dass Dialog und Integration in einem zusammenwachsenden Europa nur in einer an den Werten der Aufklärung orientierten, pluralen Gesellschaft und auf dem Boden eines demokratischen Staatswesens gelingen können, ist vorbildhaft.

Kurz: Kermanis sensible, aber gleichwohl entschiedene Einmischung in den gesellschaftlichen Diskurs und seine kraftvolles Plädoyer als deutscher Schriftsteller für eine respektvolle Begegnung zwischen Andersgläubigen und Andersdenkenden stellt eine im Sinne von Buber und Rosenzweig vorbildhafte Verkörperung des Jahresthemas 2011 der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit dar: „Aufeinander hören – Miteinander leben“.

Die Woche der Brüderlichkeit 2011 steht unter dem Motto
„Aufeinander hören – Miteinander leben“

Präsidium und Vorstand
des Deutschen Koordinierungsrates
der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit