"Wie ein Einheimischer soll euch der Fremde sein" (Dtn 19,34)

Biblische Forderung und Wirklichkeit des Lebens
Studientagung

20. - 21. Mai 2016

Gustav Stresemann Institut e.V.
Langer Grabenweg 68, Bonn


Tagtäglich beweisen Menschen, die auf der Flucht sind, durch ihre Einreise, dass sie Deutschland für ein Land halten, das Schutz und Leben ermöglicht. Dass diese Erwartung innerhalb von Teilen der deutschen Gesellschaft aus je verschiedenen Gründen Irritationen auslöst, ist unübersehbar. Die stattfindende Erprobung der Hilfsbereitschaft und der demokratischen Überzeugung verdient durchaus den Namen Anstrengung.

Im Zusammenhang dieser gesellschaftlichen Debatten ist das Thema der Studientagung angesiedelt. Sie ist eine Erkundung zur Frage, wie Juden und Jüdinnen, Gemeinden und andere Institutionen auf die Ereignisse reagieren. Dabei werden drei Dimensionen berücksichtigt. Zunächst geht es um die religiös-ethische Dimension.

Fremde zu beherbergen ist nach dem Zeugnis der Schrift keine beliebige Freundlichkeit, sondern eine gebotene Pflicht. Die Bibel weiß von keiner Dispens in dieser Frage.

Dann stellt sich die Problematik eines möglichen Erstarkens des Antisemitismus. Unzweifelhaft kommen einerseits zahlreiche Asylsuchende aus politischen Systemen, in denen Anti-Israelismus und Judenfeindschaft normativ sind.

Anderseits mehren sich Anzeichen eines dumpfen Rassismus bei Einheimischen, deren Integration in demokratische Prozesse offensichtlich nicht gelungen ist.

Das Thema der Studientagung verweist mithin nicht nur auf eine Vielzahl gesellschaftlicher Probleme, sondern belegt die bleibend notwendige Arbeit der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling
Prof. Dr. Rabbiner Andreas Nachama
Rudolf W. Sirsch

 

 Gefördert durch Mittel des Bundesministeriums des Inneren
 sowie der Bundeszentrale für politische Bildung


PROGRAMM

FFREITAG, den 20. MaI 2016

15:00 Uhr Kaffee

15:15 Uhr Begrüßung und Einführung Ins Thema

15:30 Uhr Erfahrung in Dresden mit Pegida und Flüchtlingen aus jüdischer Sicht
Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden

16:15 Uhr Diskussion

16:45 Uhr Migration und Flucht als Thema der jüdischen Bildungsarbeit
Prof. Dr. Doron Kiesel, Professor für Sozialpädagogik an der FH Frankfurt

17:30 Uhr Diskussion

18:30 Uhr Abendessen

Begrüßung des Schabbat


SAMSTAG, den 21. Mai 2016

8:15 Uhr Jüdische Morgenfeier

9:00 Uhr Integration – biblische und jüdische Wege für Menschen von andernorts
Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors

9:45 Uhr Diskussion

10:30 Uhr Kaffeepause

10:45 Uhr " So gehe hin und tue desgleichen!" (Lk 10,37) Christliche Ethik an der Grenze?
Prof. Dr. Rainer Kampling, Berlin

11:45 Uhr Diskussion

12:30 Uhr Mittagessen – Ende der Tagung

DOWNLOAD:
Tagungs-Flyer

A n m e l d u n g  bis spätestens 22. März 2016


KOSTEN:

TAGUNGSGEBÜHR
Tagungsbeitrag: 20,00 €
1 Übernachtung mit VP
Im Einzelzimmer 117,00 €
Im Doppelzimmer (pro Person) 100,00 €

Weitere Infos und Anmeldung:
info@deutscher-koordinierungsrat.de